Wanderungen auf dem Malerweg im Elbsandsteingebirge der Sächsischen Schweiz

Malerweg (© Jerzy Sawluk / pixelio.de)
Malerweg (© Jerzy Sawluk / pixelio.de)

Schon vor über 200 Jahren ließen sich namenhafte Künstler der Romantik, wie Caspar David Friedrich oder Ludwig Richter von der zauberhaften Natur der Sächsischen Schweiz inspirieren. Der Malerweg schlängelt sich von Pirna aus 112 Kilometer durch das Elbsandsteingebirge, dabei gibt es eine große landschaftliche Vielfalt zu entdecken. Tafelberge, unheimlich schroffe Schluchten oder majestätisch wirkende Festungen werden Sie in ihren Bann ziehen. Am Ende erreicht der Malerweg wieder seinen Ausgangsort. Die Strecke ist nicht an einem Tag zu bewältigen, nehmen Sie sich Zeit, überall laden kleine Pensionen zum Rasten und Übernachten ein.

Am besten man teilt sich den Malerweg in acht Etappen ein, dabei kann man auch mal einige Abstecher machen, so sollte zum Beispiel ein mehrstündiger Besuch der imposanten Festung Königstein auf keinen Fall ausgelassen werden. Um in der Gemeinschaft diese tolle Wanderung zu genießen, können Sie hier nach passenden Wandergruppen in Sachsen bzw. Wandergruppen in Dresden schauen.

Die Erste Etappe: von Liebethal nach Stadt Wehlen

Bevor Sie sich auf den Weg zum Liebethaler Grund machen, sollten sich Sie auf jeden Fall die 600 Jahre alten Kirche in Liebethal besichtigen. Der Malerweg beginnt dann im Liebethaler Grund, inmitten der hohen Sandsteinfelsen schlängelt sich die Wesenitz durch das enge Tal.

Sie erreichen das Richard Wagner Denkmal, welches 1933 zum 50. Todestag des berühmten Komponisten eingeweiht wurde. Wagner hielt sich 1846 in der benachbarten Lochmühle auf, dort inspirierte ihn der wildromantische Liebethaler Grund zu der Oper Lohengrin.
Weiter geht es nach Lohmen, auch dort lohnt ein weiterer Abstecher zur 1789 im spät barocken Stil errichteten Sandsteinkirche.

Im Uttewalder Grund herrscht das typische „Kellerklima“. Die Felswände sind von Moosen und Farnen bedeckt, es ist kühl und feucht. Sie erreichen das Uttewalder Felsentor, ein sehr häufig gemaltes Motiv auf dem Malerweg. Dem Malerweg folgend kommen Sie anschließen nach Stadt Wehlen.

Für einen eindrucksvollen Ausblick über die Sächsische Schweiz dürfen Sie auf keinen Fall ein Besuch der Wilkeaussicht auslassen. Im nahe gelegenen Steinbruchpfad wurden die Arbeitsbedingungen und Techniken des Sandsteinabbaus in der Sächsischen Schweiz originalgetreu rekonstruiert. Für Eisenbahnfreunde und Kinder lohnt ein Besuch der Miniaturanalge „Kleine Sächsische Schweiz“ in Dorf Wehlen.

Die Zweite Etappe: von Stadt Wehlen nach Hohenstein

Auf der zweiten Etappe erreichen Sie zuerst das Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz, die Bastei. Hoch über dem Elbtal trohnt auf der rechten Elbseite die weltbekannte Basteibrücke. Nehmen Sie sich Zeit und genießen sie den wunderschönen Ausblick, danach folgt der Abstieg nach Rathen. Vorbei am Amselsee, wo man sich kleine Gondeln ausleihen und ungestört die Natur genießen kann. Probieren Sie doch mal die Lachse, welche gleich nebenan geräuchert werden. In der Nähe des Amselsees liegt eine der schönsten Natürbühnenen Europas, die Felsenbühne Rathen. Das abwechslungsreiche Programm bietet Unterhaltung für Groß und Klein.

Dann erreichen Sie den beschaulichen Kurort Rathen, in dem kleine Lokale zum Rasten einladen.
Auf dem nächsten Streckenabschnitt geht es weiter nacht Rathewalde, von dort aus ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Hockenstein. Der Aufstieg wird mit einer malerisch schöne Aussicht über das tief darunter gelegene Polenztal belohnt.

In dieses steigt man dann auch über die Wolfsschlucht herab, aber keine Bange in dieser gibt es keine Wölfe mehr. Wenig später erreichen Sie das malerische Örtchen Hohenstein mit seinen charakteristischen Fachwerkbauten. Über der Stadt trohnt die Burg Hohenstein. Ebenfalls sehenswert ist die die Hohehensteiner Stadtkirche, welche von George Bär, dem berühmten Erbauer der Dresdener Frauenkirche, entworfen wurde.

Die Dritte Etappe: von Hohenstein nach Altendorf

Als erstes führt Sie der Malerweg vorbei an der Gauschgrotte zur Brandstraße. Nach dem Aufstieg können Sie vom Brand aus , welcher auch als „Balkon der Sächsischen Schweiz“, bezeichnet wird einen der schönsten Rundblicke über das Elbsandsteingebirge genießen. Der Brand liegt 170 Meter über dem Polenztal, also vorsicht vor Höhenangst.

Der Malerweg führt Sie weiter in die 50 Seelen Gemeinde Waitzdorf. Mitten im Nationalpark Sächsiche Schweiz gelegen, können Sie dort die Ruhe der Natur genießen. In Richtung dem Tagesziel Altendorf kreutzen Sie die Strecke der berühmtem Semmeringbahn. Ein Abstecher lohnt sich, denn die über hundert Jahre alte Bahn bringt Sie in einige der schönsten Orte in der hinteren Sächsischen Schweiz. Sie können nach Bad Schandau, Sebnitz oder Neustadt fahren.

Am Ende dieser Etappe errichen Sie Altendorf, welches ganz in der Nähe von Bad Schandau liegt. Dort lohnt besonders ein Besuch des Nationalparkzentrums, wo es für Jung und Alt gibt es viel zu entdecken gibt.

Die Vierte Etappe: von Altendorf bis zur Neumannmühle

Felsen auf dem Malerweg im Elbsandsteingebirge (© Jerzy Sawluk / pixelio.de)
Felsen auf dem Malerweg im Elbsandsteingebirge (© Jerzy Sawluk / pixelio.de)

Zuerst erfolgt der Abstieg von Altendorf in das Kirnitzschtal, dort können Sie auf dem Lehrpfad Flößersteig nachvollziehen, wie vor über hundert Jahren das Holz in der Sächsischen Schweiz gefällt und dann über das Flüßchen Kirnitzsch nach Bad Schandau „geflößt“ wurde.

Danach bringt Sie der Malerweg zum Schrammsteintor und zur Schrammsteinaussicht. Nehmen Sie sich etwas Zeit und genießen Sie die wahrlich zauberhafte Aussicht im Herzen der Sächsischen Schweiz. Weiter geht es Richtung Affensteine, die durch ihre spitzen und schlanken Felsen beeindrucken. Sie sind ein Eldorado für Kletterfreunde, aber auch Wanderer kommen hier auf ihre Kosten. Es erfolgt abermals der Abstieg in das tiefer gelegene Kirnitzschtal.

Über den Beuthenfall erreichen Sie den berühmten Lichtenhainer Wasserfall. Vielleicht sind Ihnen dann schon die gelben Straßenbahnen aufgefallen. Es handelt sich um die Kirnitzschtalbahn, die schon seit über hundert Jahren Gäste in den Nationalpark bringt und zwischen Lichtenhainer Wasserfall und Bad Schandau verkehrt. Eine Fahrt mit dieser Straßenbahn durch das wildromantische Kirnitzschtal dürfen Sie auf keinen Fall verpassen.

Die nächste Etappe auf diesem Streckenabschnitt geht wieder bergauf, sie erreichen den Kuhstall. Der Name kommt nicht von ungefähr, man sagt, dass die einheimische Bevölkerung hier im „30. Jährigen Krieg“ ihr Vieh versteckt haben soll. Haben Sie sich schon mal richtig eingeengt gefühlt?, wenn nein, dann werden Sie es gleich sein, denn die Himmelsleiter, die mitten durch einen schmalen Felsgrad führt bringt Sie anschließend ans Tagesziel: die Neumannmühle.

Die Fünte Etappe: von der Neumannmühle nach Schmilka

Der erste Teil des Malerweges auf dieser fünften Etappe führt zum Großen Pohlshorn, anschließend geht es wieder herab in das wildromantische Kirnitzschtal und weiter zum Zeughaus, hier können Sie in einem kleinen Lokal einkehren oder wagen den Aufstieg zum 556 ü. NN liegenden Großen Winterberg, damit ist er der höchste Berg der Sächsischen Schweiz auf der rechten Elbseite.

Spätestens hier sollten Sie eine kleine Rast einlegen, die nahe gelegene Kipphornaussicht entschädigt Sie für die Anstrengungen des Aufstieges. Der letzte Abschnitt führt Sie wieder hinab ins Elbtal, wo das Grenzörtchen Schmilka bereits auf Ihren Besuch wartet.

Die Sechste Etappe: von Schmilka zum Kurort Gohrisch

Malerweg (© Jerzy Sawluk / pixelio.de)
Malerweg (© Jerzy Sawluk / pixelio.de)

Von Schmilka aus wechseln Sie auf die linke Elbseite, wo Sie der Malerweg wieder nach Pirna zurückführen wird. Ganz in der Nähe des Örtchens Schöna warten der Zirkelstein und die Kaiserkrone auf Sie. Als nächstes können Sie den 343 Meter hohen Wolfsberg in Rheinhardsdorf besteigen. Der Ausblick könnte Caspar David Friedrich zu seinem berühmten romantischen Bild „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ inspiriert haben. Auf alle Fälle sollten Sie sich Zeit nehmnen und das Panorama genießen.

Als nächstes ist Kleinhennersdorf auf dem Weg gelegen. Bekannt und sehenswert sind die Höhlen am Kleinhennersdorfer Stein, auch hier werden Sie die typischen Umgebindehäuser finden, die von einer Zeit zeugen, als noch in der ganzen Region die Webstühle klapperten und den Ton angaben. Außerdem sind noch der Papenstein und der Gohrisch einen Aufstieg wert. Vom 448 Meter hohen Gohrisch haben sie ein weiteres schönes Panorama über die Sächsische Schweiz. Am Ende erreichen Sie den Kurort Gohrisch, wo die Tagestour endet.

Die Siebte Etappe: Vom Kurort Gohrisch nach Weißig

Über das beschauliche Örtchen Pfaffendorf bringt Sie dieser Teil des Malerweges zum Pfaffenstein. Von diesem 428 Meter hohen Berg haben sie eine wunderschöne Aussicht über die Sächsische Schweiz. Dabei lohnt vor allem der Aufstieg über das bekannte „Nadelöhr“. Weiter über den Quirl geht es Richtung Königstein, nach einer kurzen Stadtbesichtigung ist ein Besuch der Festung oberhalb des Ortes sehr empfehlneswert.

Die Festung Königstein galt lange als uneinnehmbar und bot dem sächsichen Königsgeschlecht in Kriegszeiten Schutz und Zuflucht, außerdem diente die Festung lange Jahre auch als Gefängniss. Man kann sich dabei entscheiden, ob man die Festung selbst erklimmen, oder mit dem „Festungsexpress“ hochfahren möchte. Nach der Besichtigung führt sie der Malerweg über die Festungsstraße und den Kanonenweg nach Thürmsdorf, am Schloss vorbei, erreichen sie bald darauf das Tagesziel Weißig.

Die Achte Etappe: von Weißig zurück nach Pirna

Von Weißig aus geht es auf diesem letzten Streckenabschnitt des Malerweges zum Rauenstein. Es bietet sich nocheinmal ein atemberaubendes Panorama über die Landschaft der Sächsischen Schweiz. Über den Wehlener Ortsteil Pötzscha und Nauendorf führt Sie der Weg weiter nach Obervogelgesang.

Sie sollten aber auf keinen Fall einen Besuch des Robert-Sterl Hauses verpassen. Im Museum gibt es Vieles über den deutschen Impressionisten des 19. und 20. Jahrhunderts zu entdecken.

Oberhalb von Obervogelgesang bietet die Königsnase einen beeindruckenden Ausblick über das Elbtal. Zu Fuß oder mit dem Zug können sie wieder nach Pirna fahren. Damit haben Sie dann nach 112 Kilometern, mit vielen neuen Impressionen im Gepäck, wieder Ihren Ausgangsort erreicht.

Bilder: ©Jerzy Sawlu/pixelio.de