Wildnis-Trail in der Eifel

Wiesental in Frühlingssonne (© Siegbert Pinger / pixelio.de)
Wiesental in Frühlingssonne (© Siegbert Pinger / pixelio.de)

Die Natur des Nationalparks Eifel wird schon heute sich selbst überlassen. Aus diesem Grund kommt es zu einer Verwilderung. Auf 85 km durch den Nationalpark kann man sich die Urwälder von morgen schon heute anschauen. Der Fernwanderweg ist in 4 Tagesetappen eingeteilt, welche eine Länge von 18 bis 24 km haben. Um sich bei der Wanderung auch mal zu erholen, können wahlweise Ruhetage eingeführt werden. Hier finden Sie passende Wandergruppen in Rheinland-Pfalz.

Erste Etappe: Von Monschau-Höfen nach Simmerath-Einruhr

Der erste Tagesabschnitt führt von Höfen knapp 25 km bis nach Einruhr. Dabei sind einige Höhenmeter zu überwinden, weshalb es auch der anstrengendste Teil der Wanderung ist. Die Wanderung beginnt in Monschau-Höfen, wo es eine Ausstellung zum Nationalpark gibt, die man sich anschauen sollte. Themen sind beispielsweise Narzissenwiesen und Waldwandel. Der Weg führt durch Höfen Perlenbach, ein Wiesental, wo im Frühling herrliche Wildnarzissen blühen und im Sommer wilde Kräuter duften.

Am Furthsbach entlang, gelangt man zur belgischen Grenze und später zum Wahlerscheid, dem höchsten Punkt dieses Abschnittes. Von hier aus hat man einen sensationellen Ausblick über den Nationalpark. Die Bundesstraße B258 wird überquert und weiter geht es entlang des Wüstebachs durch das Wüstebachtal. Auf diesem Weg gelangt man nach Leykaul, wo man einen schönen Blick über die Dreiborner Hochfläche erhaschen kann. Es folgt der Abstieg und dann der Aufstieg zum Gierberg.Zur Hirschrott gelangt man über einen abenteuerlichen Höhenpfad, welcher so manche Überraschung für den Wanderer bereithält.

Weiter geht es hinab durch das Erkensruher Tal an der Erkensruhr entlang. Das Tal ist sehr idyllisch und lädt zum Verweilen ein, bevor es nun wieder an den Aufstieg zum Dedenborn geht. Dieser ist der letzte des Tagesabschnittes. Oben angekommen bietet sich erneut ein herrlicher Blick über die Dreiborner Hochfläche und den Obersee. Es folgt der Abstieg nach Einruhr, wo die Tagestour endet.

Zweite Etappe: Von Simmerath-Einruhr nach Schleiden-Gemünd

Blick auf die Rurtalsperre (© Thomas Max Müller / pixelio.de)
Blick auf die Rurtalsperre (© Thomas Max Müller / pixelio.de)

Die Tagesstrecke startet am Nationalpark-Infopunkt in Einruhr. An diesem Tag werden 20,5 km zurückgelegt. Es geht am Obersee vorbei, wo man über enge Pfade wandert und die Aussicht über den See genießen kann. Von hier aus ist auch der Staudamm Eiserbach zu sehen. Weiter geht es zur Urftseestaumauer, wo man den Ausblick über die einst größte Talsperre Europas, die Urfttalsperre, genießen kann.

Es folgt der Aufstieg nach Wollseifen. Jetzt befindet man sich direkt auf der Dreiborner Hochfläche, die man am Vortag noch aus weiter Ferne betrachten konnte. Der Besuch der Wüstung Wollseifen ist ein lohnenswerter Abstecher. Nicht weit von hier entfernt liegt Vogelsang, was früher eine Nazi-Ausbildungsstätte war. Bei einer Führung kann man alles über die militärische Vergangenheit von Vogelsang erfahren, bevor man sich eine Auszeit in einem der Gasthäuser gönnt.

Weiter geht es zum Aussichtspunkt Kickley, wo man einen wunderschönen Ausblick über die Urft hat und bis zum Tagesziel Gemünd schauen kann. Der nächste Aussichtspunkt lässt auch nicht lange auf sich warten. Am Modenhübel angekommen, hat man einen wundervollen Panoramablick über den gesamten Kermeter. Es folgt der Abstieg nach Lahsbach, von wo aus das Tagesziel Gemünd noch ca. 5 km entfernt ist.

Dritte Etappe: Von Schleiden-Gemünd nach Heimbach

Weiter geht es vom Nationalpark-Tor Gemünd 22,5 km bis nach Heimbach. Von Gemünd geht es erst einmal ein Stück die Urft entlang. Auf dem Weg nach Wolfgarten überwindet man so einige Höhenmeter und wandert somit durch die Buchenwälder des Kermeter. Genau diesen Buchenwäldern verdankt die Eifel seine Auszeichnung zum Nationalpark.

Vom Feuerwachturm in Wolfgarten bietet sich ein herrlicher Ausblick über die Buchen- und Eichenwälder des Kermeter. In der Kermeterschänke kann man eine kleine Erfrischung zu sich nehmen, bevor es weiter zum Kloster Mariawald geht. Dies ist das einzige männliche Trappistenkloster Deutschlands und eine Besichtigung ist sehr empfehlenswert. Es folgt der Abstieg zum Steinbachtal und schließlich zum Herbstbachtal. Vorbei an der Stauanlage Heimbach gelangt man nach Heimbach. Und wieder ist eine Etappe geschafft.

Vierte Etappe: Von Heimbach nach Hürtgenwald-Zerkall

Eifelwiese (© Gabriele genannt Gabi Schoenemann / pixelio.de)
Eifelwiese (© Gabriele genannt Gabi Schoenemann / pixelio.de)

Die letzte Tagesetappe ist mit knapp 18 m auch die kürzeste. Es geht nun durch den Norden des Nationalparks Eifel. Diesen letzten Abschnitt könnte man auch bequem von Heimbach nach Zerkall mit dem Zug fahren. Doch die Wanderung lässt den Wanderer noch so Einiges entdecken. Es geht Richtung Norden durch den Hetzinger Wald.

Der Aufstieg nach Neuenhof und der spätere Abstieg nach Roßberg ermöglichen dem Wanderer einen sagenhaften Blick. Durch das Schliebachtal, wo es wunderschöne Wildwiesen gibt, geht es weiter nach Harscheidt. Hier bietet sich noch einmal ein wundervoller Ausblick über den Nationalpark Eifel.

Nur wenige Kilometer weiter erreicht man auch schon das Tagesziel Zerkall, womit auch der Wildnis-Trail zu Ende geht. Nun sind 85 km von der Südeifel zur Nordeifel geschafft und die Sehenswürdigkeiten besichtigt.